Regierung will billige Arbeitskräfte statt Qualität in der Pflege

ÖGB erwartet Umsetzung des Rechtsanspruches auf Pflegekarenz – und teilzeit

„Die Pflege und Betreuung wird eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre sein. Die Antwort darauf können nicht billige Arbeitskräfte sein, sondern beste Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung für die Beschäftigten sowie qualitativ hochwertige Ausbildungen“, kommentiert Korinna Schumann, ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin, die heute von der Regierung präsentierten Pläne zur Pflegereform. „Denn nur so können das Image des Berufs verbessert und mehr Menschen für den Pflegeberuf begeistert werden.“

„Menschen haben ein Recht auf ein würdevolles Altern, einen wertschätzenden Umgang und individuelle Betreuung. Damit das in Zukunft auch gewährleistet werden kann, dürfen Unterbesetzung und ständige Überbelastung der Beschäftigten kein Thema mehr sein“, betont Schumann. „Beschäftigte im Pflege- und Gesundheitsbereich sind am Limit ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Die Arbeit im Pflegebereich ist unglaublich belastend. Viele Pflegekräfte arbeiten bereits in Teilzeit, weil sie den physischen und psychischen Belastungen nicht 40 Stunden standhalten können. Um ihre Situation wesentlich zu verbessern, braucht es dringend eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung.“

Die ÖGB-Vizepräsidentin betont, dass die häusliche Pflege nicht zu einer unzumutbaren Belastung werden darf. „Wer seine Angehörigen zuhause pflegen möchte, muss bestmöglich unterstützt werden. Wir freuen uns, dass die Regierung diese Unterstützung nun verspricht. Ich gehe davon aus, dass Ministerin Hartinger-Klein, die ÖGB-Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Pflegekarenz – und teilzeit so schnell wie möglich umsetzen wird.“