Equal Pay Day – Anstrengungen zeigen Wirkung, Gewerkschaften kämpfen für Einkommensgerechtigkeit
„In den letzten Jahren konnten wesentliche Schritte zur Verringerung des Einkommensgefälles getan werden. Aktuelle Berechnungen zeigen, dass der Unterschied der Bezahlung zwischen den Geschlechtern mit 19,9 Prozent deutlich niedriger liegt als noch im Vorjahr mit 21,7 Prozent“, zeigt sich Ilse Fetik, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und FSG-Frauenvorsitzende, erfreut.
Die Anstrengungen, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu erreichen, zeigen Wirkung. Die inzwischen weitgehend umgesetzte Einführung des kollektivvertraglichen Mindestlohns bzw. -gehalts von 1.500 Euro und die schon in vielen Bereichen verhandelten 1.700 Euro heben auch das Einkommen von Frauen immer weiter an.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist auch die in vielen Kollektivverträgen verankerte Anrechnung von Karenzzeiten auf dienstzeitabhängige Ansprüche wie Vorrückungen, Urlaubsanspruch, Kündigungsfrist und Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sowie Jubiläumsgelder. Durch die Verhandlungserfolge der Gewerkschaften führt eine Babykarenz hier nicht zu finanziellen Nachteilen für Eltern und insbesondere für Frauen.
Fetik: „Leider gibt es für die volle Anrechnung von Karenzzeiten keine gesetzliche Regelung. Diese würde vor allem in Branchen helfen, in denen aufgrund des starken Widerstands der Arbeitgeber eine Festschreibung der Karenzanrechnung bisher gescheitert ist. Die Bundesregierung blockiert diese gesetzliche Verankerung und beschränkt sich auf Zurufe an die KV-VerhandlerInnen. Das ist Heuchelei auf dem Rücken der Frauen.“
>> Wie ÖVP und FPÖ die gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten platzen ließ
>> Video-Statement von FSG-Frauenvorsitzender Ilse Fetik zum Equal Pay Day 2018