Equal Pension Day: 42 Prozent weniger Pension sind keine Kleinigkeit

Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, Lohntransparenz und volle Anrechnung der Elternkarenzen notwendig

Am 28. Juli 2018 ist „Equal Pension Day 2018“. Dieser verdeutlicht – ähnlich wie der „Equal Pay Day“ – die hohen Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern. Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer. Es braucht rasch Maßnahmen, um gegen diese eklatante Ungleichheit vorzugehen und Altersarmut von Frauen zu verhindern. Die ÖGB-Frauen fordern ein Lohntransparenzgesetz, die volle Anrechnung der Elternkarenzen und einen Ausbau der flächendeckenden Kinderbildungseinrichtungen.

Die Ursachen für die Pensionslücke liegen im Erwerbsleben: Frauen arbeiten oft in Teilzeit, erledigen den Großteil der unbezahlten Arbeit wie Kindererziehung und Pflege von Angehörigen und sie verdienen weniger als Männer. Diese Pensionslücke ist ein weiterer Beweis dafür, dass eine Budgetkürzung in der Kinderbetreuung der absolut falsche Weg ist. Flächendeckende und leistbare Kinderbildungseinrichtungen würden mehr Frauen ermöglichen, ihre Arbeitsstunden aufzustocken oder in Vollzeit zu arbeiten. Das führt zu besseren Einkommen und wirkt sich positiv auf die Pensionshöhe aus. Ebenso bedarf es einen Ausbau des Pflege- und Betreuungsangebots.

Lohngerechtigkeit jetzt!

Die Anrechnung von Karenzzeiten auf alle zeitabhängigen Rechte ist ein effektives Mittel zur Gleichstellung von Geschlechtern in der Arbeitswelt. In einigen Kollektivverträgen konnte das bereits umgesetzt werden. Es braucht aber eine gesetzliche Regelung für alle Beschäftigten, die in Karenz gehen – und das sind meistens Frauen. Zudem ist es höchste Zeit für ein Lohntransparenzgesetz: „Wer mehr Lohngerechtigkeit will, muss für innerbetriebliche Transparenz sorgen. Frauen müssen endlich wissen, was ihre männlichen Kollegen verdienen, um das einzufordern zu können, was ihnen zusteht“, fordert ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende Korinna Schumann. „42 Prozent weniger Pension ist eine bestürzend hohe Zahl. Es liegen viele Vorschläge auf dem Tisch, die die Situation von Frauen in der Arbeitswelt wesentlich verbessern und die Altersarmut reduzieren würden. Es ist höchste Zeit, darüber Verhandlungen aufzunehmen.“ Die Regierung muss endlich von der Bremse steigen, wenn es um Frauenpolitik geht!