Willi Mernyi: Strache verkauft seine Wähler für 12-Stunden-Tag

Willi Mernyi

Laden Kurz ein, durchgehend 5 Tage 12 Stunden lang einer körperlichen Arbeit nachzugehen

Wieder ist für FPÖ-Wähler eine Seifenblase geplatzt. „Wer jemals ernsthaft glaubte, dass die Strache-FPÖ die ArbeitnehmerInnen vertreten würde, sollte langsam aufwachen“, sagt FSG-Bundesgeschäftsführer Willi Mernyi zur gestrigen Trauereinigung von FPÖ und ÖVP. „Dass Strache unter Kurz seine Wähler verrät und umfällt, war zu erwarten. Dass er aber seine Wähler für den 12-Stunden-Tag so billig am letzten Tag des Gewerkschaftskongresses verkauft, überrascht“, sagt Mernyi.

Vor nicht allzu langer Zeit war der 12-Stunden-Tag für Strache noch eine „asoziale leistungsfeindliche Idee“. „Ãœber Nacht wurde nun auch er zum brennenden Befürworter, ohne seine Wähler zu fragen oder einzubinden. Damit zeigt sich einmal mehr das ganze Sittenbild dieser Regierung: Den Menschen zuhören, sie mitreden oder sogar mitbestimmen zu lassen, darauf legt diese Regierung null Wert, auch nicht ihre Auftraggeber und Großspender aus der Industrie“, sagt Mernyi.

Straches Schwenk wurde scheinbar mit seinem Job und jeder Menge Ämtern förmlich gekauft, Kurz hingegen kann gar nicht wissen, was er beschließen lässt. „Wer körperlich arbeitenden Menschen einen 12-Stunden-Tag zumutet, hat noch nie in seinem Leben richtig gearbeitet. Wir laden Kurz ein, 3 Mal im Jahr, durchgehend 8 Wochen lang, 5 Tage in der Woche, 12 Stunden am Tag einer körperlichen Arbeit nachzugehen. Denn das ist jetzt schon möglich, wenn einem Unternehmen wirtschaftlicher Schaden droht“, so Mernyi. Nachsatz: „Die 4-Tage-Woche gibt es seit den 1990er Jahren.“

„Der Industrie geht es in Wahrheit nur um ihre satten Gewinne. Diese steigen und steigen, Industriebosse werden immer reicher. Und mit dem 12-Stunden-Tag werden sie noch schneller reicher. Sie sacken künftig auch noch einen Teil der Überstundenzuschläge ihrer MitarbeiterInnen ein. Das ist letztklassig und menschenunwürdig“, kritisiert Mernyi.

12-Stunden-Tag wird Hürde beim Einstellungsgespräch

„In Zukunft wird nur mehr der Chef sagen, wo es langgeht und wie lange gearbeitet wird. Und das auch schon lange bevor man den Job hat. Denn schon beim Einstellungsgespräch werden BewerberInnen Farbe bekennen müssen, ob sie bereit sind, für 12 Stunden tägliche Arbeit ohne Zuschläge. Wer wird hier nein sagen, wenn man den Job zum Leben braucht? Und was kommt als nächstes? Werden die Fabrikstore hinter den ArbeitnehmerInnen wieder versperrt, damit niemand gehen kann, bevor er 12 Stunden gearbeitet hat“, fragt Mernyi und warnt damit auch die Auftraggeber von FPÖ und ÖVP vor der Rückkehr in dunkelste Jahrhunderte.

> Beispiel: Was der 12-Stunden-Tag für ArbeitnehmerInnen bedeuten würde (Video)

> Alle Infos zur Demo am 30. Juni 2018 in Wien unter: www.neinzum12stundentag.at