Ilse Fetik: Türkis-blauer Etikettenschwindel geht zu Lasten von Frauen

Angebliche Freiwilligkeit degradiert Beschäftigte zu Bittstellerinnen

„Diese Bundesregierung drängt Frauen aus dem Arbeitsmarkt. Was in der Theorie eventuell fair klingt, geht in der Praxis natürlich zu Lasten der Beschäftigten, wie jeder weiß, der sich auch nur ansatzweise mit dem Thema Arbeitszeit und mit den betrieblichen Realitäten beschäftigt“, kommentiert Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) im ÖGB den am 14. Juni 2018 eingebrachten Initiativantrag zur Arbeitszeitflexibilisierung. „Diese angebliche Freiwilligkeit, länger zu arbeiten, bedeutet nichts anderes, als dass Frauen auf das Wohlwollen ihrer Chefs angewiesen sind und dass sie zu Bittstellerinnen degradiert werden, wenn sie keine Überstunden leisten können.“ Es sei wirklich realitätsfern, zu glauben, dass das keine Nachteile für die Betroffenen hätte.

„Arbeitgeber sitzen immer am längeren Ast. Natürlich nicht alle, aber viele machen auch davon Gebrauch“, so Fetik abschließend: „Wird diese Arbeitszeitflexibilisierung durchgeboxt, ist zu befürchten, dass noch mehr Frauen keine Alternative haben, als in die Teilzeit zu flüchten. Ein türkis-blauer Etikettenschwindel, diese Bundesregierung macht Politik für Reiche und gegen Frauen, Kinder, Kranke und ältere Menschen!“