Löhne und Gehälter bis 1.700 Euro steuerfrei stellen, für faire Verteilung der vorhandenen Arbeit
„Auf Sozialpartnerebene hat man sich bereits im Jahr 2017 darauf geeinigt, die kollektivvertraglichen Mindestlöhne auf 1.500 Euro anzuheben. Das ist weitgehend gelungen. In vielen Branchen gibt es bereits jetzt 1.700 Euro Mindestlohn oder mehr, dafür haben starke Gewerkschaften gesorgt. Nun liegt es an der Politik, Löhne und Gehälter bis 1.700 Euro steuerfrei zu stellen, um jeder Arbeitnehmerin und jedem Arbeitnehmer ein Einkommen, von dem man leben kann, zu garantieren“, so FSG-Vorsitzender Rainer Wimmer. Man sei als Gewerkschaft über jede Initiative erfreut, die dazu beiträgt, dass die Löhne und Gehälter steigen. „Man kann aber für beides eintreten: höhere Löhne und auch faire Arbeitszeiten. Das eine schließt das andere nicht aus“, sagt Wimmer.
Auswirkungen der Corona-Krise abfedern
„Das SPÖ–Modell zur Arbeitszeitreduktion ist mehr als tauglich, um die Auswirkungen der Corona-Krise abzufedern. Hunderttausende Menschen sind in Kurzarbeit und die Arbeitslosigkeit ist auf einem Rekordhoch. Es ist vernünftig, die vorhandene Arbeit gerechter zu verteilen, anstatt noch mehr Menschen vom Arbeitsmarkt zu verdrängen“, betont der FSG-Vorsitzende. Auch über die Corona-Krise hinaus müsse man über eine Arbeitszeitverkürzung nachdenken, denn die Auswirkungen der Digitalisierung sind bereits bemerkbar und diese Prozesse werden sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen. „Die Arbeiterbewegung hatte seit dem 19. Jahrhundert für den Acht-Stunden-Tag gekämpft, es folgten viele Schritte der Arbeitszeitverkürzung und 1975 wurde die 40-Stunden-Woche für alle österreichischen ArbeitnehmerInnen Realität. Die Wirtschaft hat nicht gelitten, im Gegenteil, sie ist gewachsen. Nun, 45 Jahre später, ist es höchst an der Zeit, wieder über eine Arbeitszeitverkürzung nachzudenken. Für uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten steht es außer Frage, dass wir diese Diskussion forcieren werden. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne und eine fair verteilte Arbeitszeit sind Kernforderungen der Sozialdemokratie. Dafür sind wir in der Vergangenheit gemeinsam eingetreten und dafür werden wir auch in Zukunft gemeinsam kämpfen“, so Wimmer abschließend.