Fairness durch die Blume

Fair Trade liegt im Trend, warum liegt auf der Hand!

„Wollen Sie faire Arbeitsbedingungen und fair entlohnt werden?“ Niemand wollte bei einer Blitzumfrage auf Österreichs Einkaufsstraßen vor dem Valentinstag mit Nein antworten. Eine „No-Na-Ned-Frage“, wie man zu hören bekam. Vermutlich würden auch afrikanische BlumenpflückerInnen gleich wie heimische KonsumentInnen antworten. Zugegeben, Afrika liegt zwar ein Stück weit weg von Österreich, zum Valentinstag liegt es aber oft zum Riechen nah.

Viele der hierzulande angebotenen Blumen kommen aus sogenannten Entwicklungsländern. Darunter auch aus Afrika. Wenn der Valentinstag bevorsteht herrscht auf den dortigen Blumenfarmen Hochbetrieb. BlumenpflückerInnen arbeiten dann fast rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. Von fairen Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen können die ArbeiterInnen vor Ort nur träumen. Ausreichenden Mundschutz gibt es zum Beispiel kaum. Die ArbeiterInnen müssen giftige Chemikalien einatmen, die rundherum großflächig versprüht werden. Der Gift-Cocktail setzt sich aber auch in den Blumen selbst fest. Er ist sogar in den Zielmärkten noch nachweisbar. Damit in Berührung kommen dann auch ArbeitnehmerInnen, die die Blumen hierzulande weiter bearbeiten.

Es geht auch anders: Fair Trade macht den Unterschied

Der Verein FAIRTRADE Österreich setzt sich seit 1993 für fairen Handel mit Bauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. Er vergibt hierzulande das FAIRTRADE-Siegel und zeigt auf, was im ungezügelten Welthandel schief läuft. Unterstützt wird der Verein unter anderen von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE.

Über 80 Prozent der weltweiten FAIRTRADE-ProduzentInnen sind in Kleinbauern-Kooperativen organisiert. 1,66 Millionen BäuerInnen und Beschäftigte in 73 Ländern gehören zu FAIRTRADE.

Mitbestimmung verbessert Lebens- und Arbeitsbedingungen

Mit dem Kauf von Blumen, Früchten, Gewürzen und anderen Produkten mit dem FAIRTRADE-Siegel verbessert man die Lebens- und Arbeitsbedingungen der ArbeiterInnen vor Ort und auch hierzulande. Gleichzeitig leistet man einen Beitrag zur Förderung des Umweltschutzes. Ein Beispiel: Die Rosen von „Magana Flowers“ gedeihen in modernen Gewächshäusern unweit der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Im Vergleich zu herkömmlichen Blumenfarmen ist bei Magana vieles anders. Die Löhne liegen über den gesetzlichen Mindestlöhnen und Arbeiterfamilien erhalten eine kostenlose Gesundheitsversorgung.

Vor allem für Arbeiterinnen hat sich im Zuge der Fairtrade-Zertifizierung vieles verbessert. Heute haben beispielsweise Mütter Anspruch auf drei Monate Mutterschutz bei vollem Lohn. Wie alle Fairtrade-zertifizierten Farmen hat auch Magana Flowers einen sogenannte „Joint Body“, einen Gemeinschaftsrat der ArbeiterInnen. Dieser entscheidet, was mit Einnahmen aus Fairtrade-Prämien geschehen soll. So wurden zum Beispiel Impfungen zum Schutz vor Krankheiten durchgeführt. Neben den sozialen Verbesserungen legt Magana viel Wert auf nachhaltige und umweltfreundliche Anbaumethoden.

Woran erkennt man Fairtrade-Produkte und wo kann man sie kaufen?

Mehr als 120 Unternehmen in Österreich verwenden mittlerweile das FAIRTRADE-Siegel auf ihren Produkten. Übrigens: Nicht alle FAIRTRADE-Produkte kosten tatsächlich mehr als herkömmliche Produkte. Fair-Trade-Produkte gibt es auch bei Diskontern. Beim Preisvergleich müssen zudem Qualität oder Discountpreise berücksichtigt werden.

FAIRTRADE Österreich erklärt auf seiner Website die unterschiedlichen Siegel und ihre Bedeutungen. Es gibt eine Suche nach Produkten, Rezepten, Online-Shops und Gastronomie-Betrieben.

>> www.fairtrade.at