Regierung macht Lehrlingen das Leben schwer

JVR

Unternehmen schauen tatenlos zu anstatt sich um die Fachkräfte von morgen zu kümmern

Am „Tag der Lehre“ Mitte Oktober 2018 boten wieder viele verschiedene Unternehmen Jugendlichen Ausbildungsplätze an und standen ihnen auch mit Rat zur Seite. Er sollte motivierte und engagierte Jugendliche für die duale Ausbildung begeistern. Das klingt zwar grundsätzlich sehr positiv, aber die Gewerkschaftsjugend hat auch jede Menge Kritikpunkte gefunden. Vor allem die schwarz-blaue Bundesregierung macht den Lehrlingen das Leben schwer. Und leider schauen viele Unternehmen dabei tatenlos zu.

Angriff der Bundesregierung auf Lehrlinge

  • ÖVP und FPÖ schaffen den Jugendvertrauensrat (JVR) ab. Er leistete bisher wichtige Arbeit im Interesse der Auszubildenden.
  • ÖVP und FPÖ halbieren die Ausbildungsbeihilfe: Jugendlichen ab 18 Jahren wird in überbetrieblichen Lehrwerkstätten die Ausbildungsbeihilfe gekürzt. Statt bisher 753 Euro gibt es in den ersten zwei Ausbildungsjahren nur mehr 325,80 Euro pro Monat.
  • ÖVP und FPÖ verweigern AsylwerberInnen die Lehre.
  • ÖVP und FPÖ treffen mit der 60-Stunden-Woche auf einen Schlag auch tausende Lehrlinge, denn ab 18 Jahren gilt für sie das Arbeitszeitgesetz. „Lehrlinge werden jetzt schon oft als billige Arbeitskräfte eingesetzt“, kritisiert FSG-Jugendvorsitzender Mario Drapela. Das derzeitige Arbeitszeitgesetz macht es nun möglich, dass Lehrlinge als billige Arbeitskräfte nach der Berufsschule noch für die Abendschicht in den Betrieb geholt werden. „Bei Lehrlingen muss die Berufsausbildung und nicht die Arbeitskraft im Vordergrund stehen“, fordert Drapela.

Kompetenzchecks für Betriebe gefordert

Bei der Qualität der Berufsausbildung müsste auch an der einen oder anderen Schraube gedreht werden: „Jede Schraube ist genormt und wird zehn Mal überprüft, aber der Lehrling, der sie einsetzt, wird in der ganzen Ausbildungszeit kein einziges Mal kontrolliert“, heißt es von der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ). Die ÖGJ fordert Kompetenzchecks für Betriebe, eine monatliche Mindestlehrlingsentschädigung von 850 Euro im 1. Lehrjahr und einen Ausbildungsfonds für mehr Qualität in der Lehrlingsausbildung.

„Die Qualifizierung junger Menschen hat für diese Bundesregierung offenbar keine Priorität. Absurd ist, dass die für gewöhnlich über Fachkräftemangel jammernde Wirtschaftskammer dabei stillschweigend mitmacht“, fasst Drapela zusammen. Unternehmen könnten die Kritikpunkte durchaus auch selbst aufgreifen und mit guten Beispiel vorangehen – für die Jugend in unserem Land!

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