Nein zum 12-Stunden-Tag, Demo am 30. Juni
„Will Christoph Neumayer die ArbeitnehmerInnen bewusst hinters Licht führen oder ist es schlicht und einfach Unwissenheit? Beides würde nicht für ihn sprechen“, so kommentiert FSG-Vorsitzender Rainer Wimmer das am 18. Juni 2018 erschienene profil-Interview mit dem Generalsekretär der Industriellenvereinigung. „Selbst IV-Präsident Kapsch hat mittlerweile vor laufender Kamera bestätigt, dass durch die neue Arbeitszeitregelung bei Gleitzeit die Ãœberstundenzuschläge für die elfte und zwölfte Stunde fallen. Deshalb bleiben wir bei unserer Aussage: Das ist Lohnraub“, sagt Wimmer nach der ORF-Sendung „Im Zentrum“ vom 17. Juni 2018.
„Wenn Neumayer das partnerschaftliche Miteinander in den Betrieben lobt, mag dies in vielen Fällen zutreffen. Wir in den Gewerkschaften haben aber tagtäglich mit ArbeitnehmerInnen zu tun, die ganz andere Erfahrungen machen. Deshalb ist es fatal, dass das Mitspracherecht der Betriebsräte wegfällt und die Beschäftigten nun individuell mit dem Arbeitgeber darüber verhandeln müssen, ob sie zwölf Stunden arbeiten müssen oder nicht und unter welchen Bedingungen“, betont Wimmer. Das Interview zeige, dass es der Industriellenvereinigung nur um Gewinnmaximierung geht, und dies auf Kosten der ArbeitnehmerInnen.
„Falsch ist auch, wenn Neumayer den ArbeitnehmervertreterInnen pauschal unterstellt, an ihr wäre ein neues Arbeitszeitmodell gescheitert. Wir waren verhandlungsbereit, aber das bedeutet, dass beide Seiten ihre Vorstellungen einbringen können. Es ist klar, dass die Gewerkschaften nicht den einseitigen Vorstellungen der Wirtschaft zustimmen und widerspruchslos Verschlechterungen für die ArbeitnehmerInnen hinnehmen“, sagt der FSG Vorsitzende. „Die Beschäftigten werden auch in Zukunft in uns einen starken Partner haben. Wir werden wirkungsvoll ihre Interessen vertreten, gegen den 12-Stunden-Tag kämpfen und laut sein. Ob es der Industriellenvereinigung gefällt oder nicht“, unterstreicht Wimmer abschließend.
>> Alle Infos zur Demo am 30. Juni 2018 in Wien unter: www.neinzum12stundentag.at