Josef Muchitsch: „Einteilung von arbeitslosen Menschen in Kategorien ist keine gute Idee.“
„Wir haben immer gesagt, dass die Einteilung von arbeitslosen Menschen in Kategorien keine gute Idee ist, weil damit Menschen, die lange arbeitslos sind, kaum mehr in den Arbeitsmarkt zurückfinden. Jetzt haben wir mit der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von SPÖ-Abgeordneter Katharina Kucharowits die Bestätigung: Personen, die schwer vermittelbar sind, sind laut Ministerin Christine Aschbacher, Frauen, Personen über 50 Jahre und Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen. Diese kommen in die letzte Kategorie C und haben damit keine Chance, wieder aus der Arbeitslosigkeit bzw. der Sozialhilfe rauszukommen“, zeigt sich SPÖ-Sozialsprecher und Gewerkschafter Josef Muchitsch entsetzt.
„Das einzige, was Arbeitsministerin Aschbacher bisher eingefallen ist, ist für Arbeitsuchende die Zumutbarkeitsbestimmungen zu verschärfen.“
Die 1,8 Millionen Euro, die der AMS-Algorithmus in der Entwicklung gekostet hat, wären in die Weiterführung von erfolgreichen Maßnahmen für arbeitslose Menschen mit 50 plus viel besser investiert, so Muchitsch. Es ist die nächste Hiobsbotschaft von der neuen Arbeitsministerin Aschbacher, die bis dato „null Engagement“ für arbeitslose Menschen zeigt. „Das einzige, was ihr bisher eingefallen ist, ist für Arbeitsuchende die Zumutbarkeitsbestimmungen zu verschärfen und das bei aktuell 71.000 offenen Stellen und 420.000 Arbeitssuchenden“, so Muchitsch.
Wir brauchen eine Qualifizierungsoffensive für Mangelberufe wie die Pflege und eine Beschäftigungsoffensive für ältere Arbeitssuchende.
Was es viel dringender als eine „Segmentierung von Arbeitslosen“ mittels Algorithmus brauchen würde, wäre eine Qualifizierungsoffensive für Mangelberufe wie die Pflege und eine Beschäftigungsoffensive für ältere Arbeitssuchende. Denn bei den über 50-Jährigen steigt die Zahl der Arbeitslosen weiter. Wenn man die SchulungsteilnehmerInnen einrechnet, waren im Jänner 121.619 Menschen über 50 Jahre alt, so Muchitsch, der hofft, dass die neue „Arbeitsministerin bald ihre Arbeit für diese Personengruppe in Angriff nimmt“.Â