„Es gibt wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt für diesen Vorschlag.“
Die Gewerkschaft GPA-djp Wien hat am 13. Dezember 2018 scharfe Kritik an der ÖVP-Forderung nach Tourismuszonen für Wien geübt. Sie bezeichnete den Vorstoß von Landesparteiobmann Gernot Blümel und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck als „Affront gegen Wiener Handelsangestellte“. Unterstützt wird die Forderung laut Austria Presse Agentur (APA) von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).
„In den Tagen, in denen noch immer ungewiss ist, ob die Handelsangestellten mit Jahreswechsel eine Gehaltserhöhung und bessere Rahmenbedingungen im Kollektivvertrag haben werden, empfinden die KollegInnen den Vorstoß in Richtung Umsetzung von Tourismuszonen in Wien als Affront. Es gibt wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt für diesen Vorschlag“, erklärt der Vorsitzende der GPA-djp-Wien, Franz Georg Brantner.
„Abgesehen davon, dass die Wiener Handelsangestellten mehrfach belegt mit überwältigender Mehrheit die Sonntagsöffnung ablehnen, ist es doch völlig naiv zu glauben, mit Tourismuszonen und Sonntagsöffnung in Wien, könnte der Trend zum Onlinehandel gestoppt werden“, so Brantner.
„Schon jetzt müssen viele WienerInnen am Sonntag arbeiten. Es macht einen wesentlichen Teil der Lebensqualität dieser Stadt aus, dass der Handel am Sonntag nicht öffnet“, ergänzt der Geschäftsführer der GPA-djp Wien, Mario Ferrari.
„Das beste Wirtschaftsförderprogramm ist, möglichst viel Geld in die Hände von ArbeitnehmerInnen zu geben, dort ist es am besten aufgehoben, weil sie es auch wieder ausgeben. Davon würde gerade der Handel bedeutend mehr profitieren als eine Sonntagsöffnung, von primär den großen Handelsketten nützt, aber kein zusätzlicher Umsatz generiert würde. Wir sind überzeugt, dass Bürgermeister Michael Ludwig ein starker verbündeter der Wiener Handelsangestellten bleibt“, so Brantner.