Zahlreiche Verbesserungen bei Sozialpartnerverhandlungen erreicht: Lehrlingseinkommen wurden bei Bahnen um bis zu 25 Prozent erhöhtÂ
100 Prozent der Mandate erreichte die Jugendliste der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft vida (FSG vida-Jugend) bei der alle zwei Jahre abgehaltenen Jugendvertrauensratswahl im ÖBB-Konzern (9. und 10. März 2022). In den ausbildenden ÖBB-Teilfirmen Infra AG, Personenverkehr AG und Rail Cargo Austria AG waren rund 1.500 Lehrlinge wahlberechtigt. Samuel Weissinger, amtierender Vorsitzender der ÖBB Konzernjugendvertretung, und seine beiden Stellvertreterinnen Melanie Lakits und Jennifer Huemer (alle Liste FSG vida) danken den Lehrlingen für das dem Jugendvertrauensrat bei der Wahl ausgesprochene riesige Vertrauen:
„Das Interesse der jungen Menschen an der Mitsprache im Betrieb bleibt ungebrochen hoch.“
Zum Ergebnis gratuliert Fabian Edlinger, Bundesvorsitzender der FSG vida-Jugend, und dankt allen Jugendvertrauensrät:innen für die gute Zusammenarbeit und ihre aktive Teilhabe an der Sozialpartnerschaft. Dadurch konnten zahlreiche Verbesserungen für die Lehrlinge und ihre Ausbildung erzielt werden. Das gelang auch bei den Eisenbahn-KV-Verhandlungen Ende 2021, bei denen für die Lehrlinge ein Zweijahres-KV-Abschluss erwirkt werden konnte: Im ersten Lehrjahr der technischen Lehrberufe wurde eine Erhöhung der Lehrlingseinkommen um rund 22 Prozent auf 800 Euro vereinbart (38,5 Stunden) – für die kaufmännischen Lehrberufe konnte von der Gewerkschaft sogar ein Anstieg um über 25 Prozent auf 700 Euro im ersten Lehrjahr verhandelt werden. In den letzten Jahren wurde ein neuer Lehrberuf im Zugbegleitdienst entwickelt. Dieser Lehrberuf wurde nun auch finanziell bewertet und im Kollektivvertrag abgebildet, so Jugendgewerkschafter Edlinger.
Zudem erhalten Lehrlinge, die ab 1.9. 2022 eine Lehre beginnen, für ihre Ausbildung ein mobiles digitales Endgerät kostenlos zur Verfügung gestellt. Weitere erreichte Verbesserungen sind eine Woche Sonderurlaub zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung sowie eine Prämie in Höhe von 500 Euro für jede Abschlussprüfung in einem Hauptfach im Rahmen der Ausbildungsmöglichkeit Lehre mit Matura. „Auch was die sogenannte Behaltefrist nach der Lehrabschlussprüfung betrifft, wenn eine Übernahme ins Unternehmen in Aussicht steht, ist es gelungen, diese Frist von 3 auf 9 Monate zu verlängern. Der Vorteil dadurch ist, kann nach dem Lehrabschluss eine weiterführende Ausbildung etwa zum Lokführer oder Fahrdienstleiter erst in sieben oder acht Monaten begonnen werden, so hängt man in dieser Zeit nicht mehr in der Luft“, erklärt Edlinger.
Bei allen JugendvertrauensrätInnen und Lehrlingen bedanken sich für ihre große und tatkräftige Mitwirkung im Betrieb und in der Sozialpartnerschaft auch ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit (Liste FSG vida) sowie FSG vida-Vorsitzender Günter Blumthaler, der auch Zentralbetriebsratsvorsitzender (Liste FSG vida) in der für die Lehrausbildung zuständigen ÖBB Infra AG ist.