Massive Kritik am Bundeskanzler wegen Rekord-Arbeitslosigkeit
Die Behauptung von Bundeskanzler Kurz, Österreich sei gut durch die Krise gekommen, mache ihn sprachlos, erklärte SPÖ-Industriesprecher und Gewerkschafter Rainer Wimmer in einer Nationalratsdebatte über einen Dringlichen Antrag der SPÖ. Es gibt in Österreich so viele Arbeitslose wie noch nie und die Regierung war über den Sommer untätig und hat keine entsprechenden Arbeitsmarktprogramme entwickelt. „Sie haben keine Ahnung, wie es Menschen geht, die ihren Arbeitsplatz, ihre Existenz verlieren. Vermutlich deswegen, weil Sie in ihrem ganzen Leben noch keine Stunde in einem Betrieb gearbeitet haben und weil Ihnen ArbeitnehmerInnen egal sind,“ so Wimmer an die Adresse von Kurz.Â
Unternehmen nutzen Corona-Krise aus und bauen Beschäftigte im großen Stil ab – obwohl sie Millionen aus der Kurzarbeit bekommen haben.
Bei ATB in Spielberg verlieren gerade 360 Menschen ihren Job. Der Betriebsrat hat schon vor Wochen um ein Gespräch mit dem Bundeskanzler gebeten, das bis heute nicht stattgefunden hat. Auch bei MAN-Steyr plant das Management den gesamten Standort mit 2.300 ArbeitnehmerInnen zu schließen und der Bundeskanzler findet es nicht der Mühe wert, sich öffentlich dazu zu äußern bzw. mit dem Management Tacheles zu reden, um eine andere Lösung zu finden. Gleiches gilt für Swarovski, wo Millionen aus der Kurzarbeit abgeholt wurden und nun massive Kündigungswellen erfolgen. Wo es leicht möglich gewesen wäre, heimische Betriebe zu unterstützen – indem man etwa Handschuhe bei Semperit in Wimpassing oder Masken bei Lenzing/Palmers bestellt hätte – wurde ebenfalls nichts getan.
  „Sie lassen die Menschen im Stich, das werden sie Ihnen nie verzeihen. Sie können zwar medienwirksam Luftschlösser verkaufen, in Wirklichkeit ist es aber nur Lug und Trug“, so der SPÖ-Industriesprecher in Richtung Kurz.