Verschärfungen beim Arbeitslosengeld führen zu Lohndruck und schaffen Niedriglohnsektor
Die von Bundekanzler Kurz angekündigten Verschärfungen beim Arbeitslosengeld werden zu keinem positiven arbeitsmarktpolitischen Effekt führen. „Erhöhter Druck führt in erster Linie dazu, dass Arbeitsuchende schlechtere Stellen annehmen. Damit kommt es zu Lohndruck und in weiterer Folge zu einem noch größeren Niedriglohnsektor und damit zu höherer Erwerbsarmut,“ warnt Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB. „Zusätzlich rückt dadurch die Qualifizierung von ArbeitnehmerInnen in den Hintergrund.“
„Anreize für Arbeitslose“ sollen in Wahrheit disziplinieren
„Alle Arbeitslose unter Generalverdacht zu stellen, ist für uns inakzeptabel“, kritisiert die Leitende ÖGB-Sekretärin scharf. „Wenn Firmen ungerechtfertigt Förderungen in Anspruch nehmen, behaupten wir ja auch nicht pauschal, dass alle Unternehmen Betrüger sind.“ Die überregionale Vermittlung sei nicht grundsätzlich abzulehnen, es gehe aber immer um die Rahmenbedingungen. „Was es mit den sogenannten „Anreizen für Arbeitslose“ auf sich hat, kennen wir aus der Vergangenheit. In Wahrheit handelt es sich dabei um ein Instrument der Disziplinierung, Unterdrucksetzung und Sanktionierung von Arbeitsuchenden“, so Reischl abschließend.