1.500 MitarbeiterInnen weniger bedeuten automatisch längere Wartezeiten und schlechtere Versorgung
Ein Abbau von 1.500 Dienstposten in der Sozialversicherung würde längere Wartezeiten und einen Abbau von Services in Zahnambulatorien, Ambulanzen, Kureinrichtungen und ähnlichem bedeuten. Wer die Gesundheitsversorgung der Österreicherinnen und Österreicher sicherstellen will, kann einen solchen Personalabbau nicht verantworten“, kritisiert Andreas Huss (FSG), Arbeitnehmer-Obmann in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), die von den Oberösterreichischen Nachrichten zitierten Aussagen von ÖGK-Generaldirektor Wurzer, wonach 1.500 Dienstposten eingespart werden sollen.
„Eine Patientenmilliarde gibt es nicht. Die Kassenreform kostet vielmehr etliche hundert Millionen Euro.“
„Wenn tatsächlich geplant ist, über diesen Personalabbau Einsparungen zu erzielen, dann wird hier mit Fantasiezahlen hantiert“, erklärt Huss und führt aus: „Betriebsbedingte Kündigungen wurden bereits definitiv ausgeschlossen. Wenn über den natürlichen Abgang wie etwa Pensionierungen 1.500 Dienstposten eingespart werden, würde das weit über zehn Jahre dauern. Von ‚mittelfristig‘ kann hier keine Rede sein.“
Huss stellt klar: „Eine Patientenmilliarde gibt es nicht. Die Kassenreform kostet vielmehr etliche hundert Millionen Euro. Selbst wenn die genannten 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sofort eingespart werden könnten, brächte diese Maßnahme nur etwa 70 Millionen Euro jährlich bei weit schlechteren Leistungen für die Patientinnen und Patienten. Von der angekündigten Patientenmilliarde sind wir da weit entfernt.“
„Anstatt mindestens 400 Millionen Euro für diese verpfuschte Kassenreform auszugeben, sollte das Geld besser in gleiche Leistungen für alle Berufsgruppen, den Ausbau der Kinderzahnmedizin und den Kampf gegen den Hausarztmangel investiert werden“, schließt Huss.