Die türkis-blauen Arschkarten für ArbeitnehmerInnen
Im Tourismus, in der Hotellerie und Gastronomie sind ausreichend lange Ruhezeiten enorm wichtig. ÖVP und FPÖ wollen diese Ruhezeiten generell von 11 auf 8 Stunden verkürzen. Das hieße z.B.: Kellner Robert (43) arbeitet immer bis Mitternacht, fährt heim und geht dann in seinen „Teilzeitschlaf“. Um 8 Uhr aber beginnt schon wieder seine Morgenschicht. Zu kurze Ruhezeiten rauben Robert nicht nur seinen Schlaf, sondern gefährden auf Dauer sowohl seine Gesundheit als auch seinen Arbeitsplatz.
Warum ist die Kürzung der Ruhezeiten auf nur 8 Stunden ein Anschlag auf Gesundheit der Beschäftigten?
„Die neue Regierung hält Schlafen wohl für Zeitverschwendung. Anders kann ich mir die geplante Verkürzung der Ruhezeit für Tourismusbeschäftigte nicht erklären“, zeigt sich Berend Tusch, Vositzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, entsetzt. „Gerade im Hotel- und Gastgewerbe, wo die Beschäftigten Höchstleistungen bringen und Stress und hohe Arbeitsbelastungen an der Tagesordnung stehen, sollen die dringend notwendigen Erholungsphasen zusammengekürzt werden. Das ist nichts anderes als eine Katastrophe für die rund 200.000 MitarbeiterInnen. Der Anschlag auf die Gesundheit der Menschen ist ein politischer Murks allererster Güteklasse“, ärgert sich der vida-Gewerkschafter.
„Viele arbeiten bis spät in die Nacht, müssen dann einen langen Heimweg zurücklegen und sollen in der Früh wieder bereit stehen – und das ohne adäquate Erholung. Neben der hohen Stressbelastung und den ungünstigen Arbeitszeiten kurbeln auch mangelnde Aufstiegschancen die Unzufriedenheit vieler MitarbeiterInnen weiter an.“ Es ist kein Geheimnis, dass wenig Schlaf ungesund ist. Aus fast keiner anderen Branche kommen so viele Langzeiterkrankte wie aus dem Tourismus. „Die psychisch und physisch sehr anstrengende Arbeit braucht Ruhephasen und Erholung“, mahnt Tusch. In der Unfallstatistik ganz oben stehen Stolper- und Sturzunfälle oder Verletzungen mit Maschinen und Werkzeugen. „Es besteht dringender Aufholbedarf beim Angebot guter Arbeitsplätze.“
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Ãœber die türkis-blauen „Arschkarten“ für Arbeitnehmerinnen
Aus Sicht der ArbeitnehmerInnen scheint das Jahr nicht ganz einfach zu werden. Die neue Regierung verteilt Geschenke an Industrielle und Vermögende – und hat letztlich für die ArbeitnehmerInnen nur eines übrig: Die türkis-blaue „Arschkarte“. Nennen wir es beim Namen und schauen wir genau drauf, was sich hinter diversen Ankündigungen der Regierung in Wahrheit versteckt.
Wir werden nicht zulassen, dass die Interessen der ArbeitnehmerInnen ignoriert werden und die erkämpften Rechte den Interessen des Großkapitals und ihren Lobbyisten geopfert werden. Wir werden jede einzelne „Arschkarte“ beim Namen nennen und aufzeigen, was uns da aufgedrängt wird – aber auch, was arbeitenden Menschen in Wirklichkeit brauchen und fordern. Und wenn es sein muss, dann zeigen wir der Regierung die „Arschkarte“!