Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März verstärken die GPA-djp-Frauen die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche im Sozialbereich. „Noch immer sind Frauen in vielen Lebenslagen benachteiligt. Als GPA-djp kämpfen wir für konkrete Verbesserungen. Im Sozialbereich arbeiten über 70 Prozent Frauen, für die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders schwierig ist. Die Umsetzung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich ist dringend notwendig, um mehr Gehalt für Teilzeitbeschäftigte und bessere Arbeitsbedingungen für alle umzusetzen“, sagt Ilse Fetik, GPA-djp-Frauenvorsitzende und FSG-Frauenvorsitzende.
Bessere Arbeitsbedingungen und dadurch ein besseres Leben
„Bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Leben für Frauen kommen nicht von alleine. Wir setzen vor allem in frauendominierten Branchen wie etwa dem Sozialbereich oder auch dem Handel bessere Arbeitsbedingungen um“, so Fetik. „Die Bekämpfung der Lohnschere ist unser zentrales Ziel, und zwar nicht nur am Weltfrauentag, sondern das ganze Jahr über. In Kollektivvertragsverhandlungen haben wir schon viel erreicht, unser Ziel bleibt aber Gleichstellung durchzusetzen. Um darauf aufmerksam zu machen, werden in über 250 Betrieben Aktionen stattfinden“, erklärt die Gewerkschafterin.
Kinderbetreuung ist ein Schlüssel zur Chancengleichheit
„Kinderbetreuungseinrichtungen mit Öffnungszeiten, die eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen, sind vor allem in ländlichen Gebieten noch immer Mangelware. Dabei ist eine ganzjährige, qualitätsvolle Kinderbetreuung einer der wesentlichen Schlüssel für die Chancengleichheit am Arbeitsplatz“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende. Anlässlich des Internationalen Frauentags fordern die ÖGB-Frauen einen Rechtsanspruch auf einen beitragsfreien Kinderbetreuungsplatz für jedes Kind ab dem 1. Lebensjahr.
„Kinder kriegen darf keinen Nachteil bringen und Mütter und Väter haben sich ein sorgenfreies Leben verdient, in dem Beruf und Familie gut vereinbar sind.“
„Für Frauen ist es oft sehr schwer möglich, wieder in den Beruf einzusteigen, geschweige denn, sich für eine Vollzeitarbeit zu entscheiden. Das wirkt sich negativ auf das Einkommen aus und führt dazu, dass viele Frauen im Alter finanziell vom Partner abhängig sind und viel häufiger von Altersarmut betroffen sind“, bringt es Schumann auf den Punkt. „Kinder kriegen darf keinen Nachteil bringen und Mütter und Väter haben sich ein sorgenfreies Leben verdient, in dem Beruf und Familie gut vereinbar sind. Deshalb wollen wir, dass das Budget für Elementarpädagogik auf mindestens 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufgestockt wird. Das brächte 1,2 Milliarden Euro mehr für die Bildung unserer Kinder.“
Mehr Geld, mehr Personal und bessere Rahmenbedingungen
Eine Erhöhung des Budgets käme außerdem den PädagogInnen, AssistentInnen und HelferInnen in Kinderbildungseinrichtungen zugute. „Wir brauchen bundeseinheitliche Mindeststandards. Es kann nicht sein, dass es davon abhängt, ob jemand in Wien, Tirol oder Oberösterreich wohnt, welche Ausbildung das Personal haben muss, wie viele Schließtage es geben kann oder wie viele Kinder von wie vielen Erwachsenen betreut werden dürfen“, sagt Schumann. Die Beschäftigten in Kinderbildungseinrichtungen leisten täglich ganz Besonderes für die Entwicklung unserer Kinder und diese Arbeit hat bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen verdient.“