Mit Überschriften und PR-Gags der Regierung wird sich bei Lehrausbildung nichts ändern
Bei der FSG-Bundesjugendvorstandssitzung am 25. Jänner 2020 wurde Josef Rehberger zum Bundesjugendvorsitzenden der FSG gewählt. Rehberger ist gelernter Produktionstechniker und Betriebsrat in der voestalpine Stahl GmbH. Aus seiner jahrelangen Arbeit als Jugendvertrauensrat weiß er, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten die jungen ArbeitnehmerInnen zu kämpfen haben. „Neben Wertschätzung und höheren Lehrlingsentschädigungen muss auch die Qualität in der Lehre verbessert werden. Mit Überschriften und PR-Gags wird sich bei der Lehrausbildung aber wenig ändern“, so der 23-Jährige in Richtung Bundesregierung.
Junge Menschen müssen eine Lehre wieder als Chance begreifen. Dazu braucht es modernste Ausbildungsstandards in den Betrieben sowie in den Berufsschulen, und es müssen nach einer Lehre Aufstiegschancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten gegeben sein. „Dass der Meister zukünftig als Titel geführt werden kann, ist wertschätzend. Wichtig ist aber, dass die Meisterausbildung kostenlos ist, denn die Finanzierung stellt viele vor eine große Herausforderung.“
Freifahrt und Ausbildungsfonds gefordert
Eine weitere Forderung des neuen FSG-Bundesjugendvorsitzenden ist die Freifahrt für Lehrlinge. In einigen Kollektivverträgen wurde bereits umgesetzt, dass für die Auszubildenden die Fahrtkosten für den Weg ins Berufsschulinternat übernommen werden. „Das müsse aber für alle Lehrlinge möglich sein. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Wege oft sehr weit und teuer“, so der Oberösterreicher.
Rehberger erneuert auch die Forderung nach einem Ausbildungsfonds (Fachkräftemilliarde). In diesen sollen Unternehmen einzahlen, die nicht ausbilden, obwohl sie die Möglichkeit dazu hätten. Jene Unternehmen, die eine hoch qualitative Ausbildung anbieten, würden daraus Förderungen erhalten. Darüber hinaus könnte man so auch die Finanzierung der überbetrieblichen Ausbildung sicherstellen.
Gratulation an Josef Rehberger
FSG-Vorsitzender Rainer Wimmer gratulierte Josef Rehberger zur Wahl zum FSG-Jugendvorsitzenden: „Rehberger war Jugendvertrauensrat in der voestalpine und weiß daher um die Anliegen der Lehrlinge Bescheid. Seit 2018 ist er Vorsitzender der PRO-GE Jugend und überzeugt mit Engagement und Innovationsgeist.“
Prekäre Arbeitsverhältnisse und die Angriffe auf das Sozialsystem machen es jungen Menschen schwerer, eine langfristige Perspektive zu entwickeln.
„Rehberger zeichnet sich durch sein Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit aus. Gerade junge Menschen sind derzeit vielen Umbrüchen ausgesetzt, die Arbeitswelt verändert sich rapide und Unsicherheiten steigen. Ich bin mir sicher, dass von den Qualitäten Rehbergers die FSG Jugend stark profitieren wird“, sagt Wimmer.
Dank an Mario Drapela
„Der neue FSG-Jugendvorsitzende wird alles daransetzen, dass wir gemeinsam die richtigen Lösungen auf die drängenden Probleme der Jugend finden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in der FSG und den frischen Wind, den Rehberger in die Jugendorganisation bringen wird“, sagt Wimmer und bedankt sich beim scheidenden FSG-Jugendvorsitzenden Mario Drapela.