Teuerung setzt ArbeitnehmerInnen weiter zu – Wohnkosten um 3 % höher als im Vorjahr
Die Teuerung des Jahres 2019 ist mit 1,5 Prozent zwar geringer ausgefallen als im Jahr 2018 mit 2,0 Prozent und 2017 mit 2,1 Prozent. Sie lag aber über den Werten von 2016 und 2015, berichtet die Austria Presse Agentur. 2019 stiegen die Mieten um 3,0 Prozent und damit doppelt so stark wie die allgemeine Inflationsrate (VPI). Nahrungsmittel wurden um 1,1 Prozent teurer.
Wohnen, Wasser, Energie
Stärkste Preistreiber war 2019 laut Statistik Austria der Bereich Wohnung, Wasser und Energie. Dafür musste 2019 im Schnitt um 2,8 Prozent mehr bezahlt werden. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete um 3,1 Prozent mehr, Haushaltsenergie verteuerte sich um 2,6 Prozent, wozu hauptsächlich die um 3,7 Prozent höheren Strompreise beitrugen. Feste Brennstoffe wurden mit 4,4 Prozent noch teurer, Fernwärme kostete um 1,9 Prozent mehr und Gas um 0,7 Prozent. Heizöl wurde um 1,3 Prozent günstiger.
Restaurant- und Hotelpreise
Zweitstärkster Preistreiber waren im Vorjahr die Restaurant- und Hotelpreise mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. Bewirtungs- und Beherbergungsdienstleistungen, also das Essen im Gasthaus und das Übernachten im Hotel, kosteten jeweils um 2,9 Prozent mehr.
Fleisch, Gemüse, Brot, Milch
Beim Nahrungsmitteleinkauf veränderten sich die Ausgaben für die einzelnen Waren unterschiedlich: Die Preise für Fleisch stiegen um 2,1 Prozent, für Gemüse um 3,9 Prozent, für Brot- und Getreideerzeugnisse um 1,7 Prozent sowie für Fisch um 5,5 Prozent. Milch, Käse und Eier verteuerten sich um 0,9 Prozent, Obst wurde um 5,0 Prozent billiger. Alkoholfreie Getränke kosteten um 0,1 Prozent weniger.
Verkehr, Treibstoffe
Der Verkehr blieb mit einem Preisanstieg von nur 0,3 Prozent im Schnitt fast preisstabil. Treibstoffe verbilligten sich um 1,5 Prozent – im Jahr 2018 hatten sie sich noch um 9,0 Prozent verteuert. Für Reparaturen privater Verkehrsmittel hingegen zahlte man 2019 gleich um 3,8 Prozent mehr.
Telefone, Notebooks, Flugtickets billiger
Als Preisdämpfer zeigte sich der Bereich Nachrichtenübermittlung, wo die Preise um 3,2 Prozent sanken. Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 2,8 Prozent. Um 5,0 Prozent günstiger wurde die Mobiltelefonie (Dienstleistungen). Die Mobiltelefone selber, also die Geräte, wurden sogar um 6,9 Prozent billiger. Notebooks wurden um 7,5 Prozent günstiger, und Flugtickets um 6,2 Prozent.
Täglicher Einkauf unterdurchschnittlich teurer
Der Mikrowarenkorb kostete nur um 0,3 Prozent mehr, der Miniwarenkorb (wöchentlicher Einkauf) um 0,7 Prozent. Auch der private Pkw-Verkehr (Erwerb und Betrieb von Pkw) wurde nur um 0,3 Prozent teurer. Die Tarife und Gebühren verteuerten sich um 1,5 Prozent.
Öffentlicher Personennahverkehr teurer
Überdurchschnittlich teurer wurden die öffentlichen Verkehrsmittel: Die Preise für den öffentlichen Personennahverkehr stiegen um 1,8 Prozent.
Wir fordern:
- Recht auf leistbares Wohnen
- Klare Mietobergrenzen
- Abschaffung der befristeten Mietverhältnisse
- Senkung der Betriebskosten (Durchforsten des Betriebskostenkatalogs, Herausnahme von Grundsteuer und Versicherungskosten)
- Klarere Regelung von Erhaltungspflichten
- Maximal 3 Monatsmieten für Kautionen
- Einführung eines Vorfinanzierungssystems für Kautionen für einkommensschwache Wohnungssuchende, solange ein Mangel an bezahlbarem gefördertem und sozialem Wohnbau herrscht
- „Jugendwohnungen 5 x 5“ (5 Jahre 5 Euro pro Quadratmeter), damit die erste Wohnung nicht zur finanziellen Hürde wird
- Einführung Erstauftraggeber-Prinzip bei MaklerInnenprovisionen:
In der Regel suchen VermieterInnen/VerkäuferInnen den/die ImmobilienmaklerIn aus. Die beauftragte Leistung zahlen aber die MieterInnen/KäuferInnen mit ihrer Provision. MaklerInnen sollen nur vom Erstauftraggeber Provision verlangen dürfen.- Sicherstellung von Bauland für den sozialen Wohnbau, Baulandmobilisierung ermöglichen
- Breiter Zugang zu geförderten Wohnungen: Zu niedrige Einkommensgrenzen oder regelmäßige Einkommensüberprüfungen sind abzulehnen.
- Erhaltung und Ausbau der Bestände an kommunalen und gemeinnützigen Mietwohnungen
- Neugestaltung der gesetzlichen Eigentumsoption, damit gemeinnützige Bauvereinigungen Mietwohnungen generationenübergreifend preisgebunden anbieten können.
- Förderung leistbarer Mietwohnungen
- Beitragspflicht zur Wohnbauförderung auch für Selbstständige und LandwirtInnen
- Zweckwidmung der Wohnbauförderung
- Einführung einer Leerstandsabgabe