Rückwirkende Neuberechnung der Abschläge nächster Schritt – Aussagen Pöltners sind realitätsfremd
Die Sozialdemokratie hat mit der Abschaffung der Abschläge nach 45 Arbeitsjahren eine Ungerechtigkeit der Pensionsreform der Regierung Schüssel beseitigt. „Dazu stehen wir. Denn es geht um einen Personenkreis, der hart gearbeitet und seinen fairen Beitrag zum Pensionssystem geleistet hat. Diese Menschen haben sich eine abschlagsfreie Pension verdient“, so FSG-Vorsitzender Rainer Wimmer zu den Aussagen des Leiters der Pensionssicherungskommission Walter Pöltner.
„Wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Abschläge auch für jene fallen, die seit 2014 in Pension gegangen sind. Wir wollen, dass auch der Zivil- und Präsenzdienst auf die 45 Jahre angerechnet wird und dass diese Regelungen auch für den öffentlichen Dienst, Post und Bahn gelten. Am 11. November 2019 wird ein entsprechender SPÖ-Antrag im Budgetausschuss des Nationalrats behandelt. Ich fordere die Abgeordneten der anderen Parteien auf, sich diesem Vorhaben anzuschließen und ihre Zustimmung zu erteilen“, sagt Wimmer.
Dass man mit der Abschaffung der Abschläge auf dem richtigen Weg sei, haben auch die tausenden positiven Rückmeldungen gezeigt. „Da geht es um Menschen, deren Gerechtigkeitsempfinden aufgrund der massiven Abschläge zutiefst verletzt wurde. Und es geht um Menschen, die körperliche Schwerarbeit geleistet haben. Keiner von diesen Personen geht in Pension, um dann schwarz zu arbeiten, wie Pöltner pauschalierend unterstellt“, betont der FSG-Vorsitzende.
Völlig deplatziert sei auch die Aussage Pöltners, dass quasi jedes Kopfweh zum Grund für Arbeitsunfähigkeit werde. „Pöltner sollte sich mit der Realität konfrontieren und mit jenen ArbeitnehmerInnen Kontakt aufnehmen, die aufgrund ihres Berufslebens unter körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen leiden. Wir sind gerne bereit, hier den Kontakt herzustellen“, so Wimmer. „Der erste Auftritt Pöltners als Vorsitzender der Pensionssicherungskommission lässt nichts Gutes erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass die anderen Mitglieder der Kommission hier mäßigend einwirken und eine ausgewogene Bewertung des Pensionssystems erfolgt.“