Klischees aufbrechen und Frauen von Anfang an alle Möglichkeiten geben
„Die Frau ist längst über ihren ,natürlichen‘ Beruf, nur Mutter und Hausfrau zu sein, hinausgewachsen. Heute hat sie sich jeden Beruf erobert, sie stellt auf allen Gebieten ihren ,Mann‘. (…) Wer wollte trotz Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit der Frau heute noch das grundsätzliche Recht auf Arbeit absprechen, ihr den Anspruch nehmen, ihrem Leben einen neuen Inhalt zu geben? (…) Im Gewerbe und im Handel, in der Landwirtschaft und in der Industrie, in der Wissenschaft und in allen freien Berufen ist die Frau heute tätig, und den Nutzen davon wird die Menschheit als ganze haben.“
Diese Zeilen waren in der Zeitschrift „Der Kuckuck“ aus dem „Vorwärts“-Verlag am 27. Dezember 1931 (!) zu lesen. Heute, Jahrzehnte später, müssen sozialdemokratische GewerkschafterInnen immer noch gegen Benachteiligungen von Frauen in der Arbeitswelt ankämpfen, beispielsweise für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, für gleiche Entlohnung bei gleichwertiger Arbeit oder für einen Gratis-Kinderbildungsplatz für jedes Kind.
Mädchen von Anfang an alle Möglichkeiten geben
Kinder werden bereits sehr früh durch die Gesellschaft geprägt und in bestimmte Rollen gedrängt. So glauben Buben im Vergleich zu Mädchen bereits sehr früh, Feuerwehrmann, Polizist oder ein gut bezahlter Ingenieur werden zu müssen. Diese klischeehafte Vorstellung aus Kinderjahren setzt sich später fort. Mädchen bekommen bei ihrer Berufswahl aus ihrem Bekanntenkreis oft noch zu hören: „Das ist kein Beruf für Frauen“, obwohl sie diesen eigentlich gerne machen würden. „Diese Muster gilt es zu aufzubrechen und Mädchen von Anfang an alle Möglichkeiten zu geben“, fordert die sozialdemokratische Gewerkschafterin Korinna Schumann.
Türkis-blaue Frauenpolitik drängte Frauen zurück an den Herd
Und das, obwohl Diskriminierung nach dem Geschlecht verboten ist. Die Gleichbehandlung von Frauen und Männern ist in allen Bereichen der Arbeitswelt sowohl von der Politik als auch von der Sozialpartnerschaft voranzutreiben. Einen Rückschritt erlebte die Frauenpolitik unter der letzten türkis-blauen Bundesregierung: Sie setzte Maßnahmen, die die Frauen wieder zurück an den Herd drängten. Erst nach der Abwahl dieser Bundesregierung konnten im Nationalrat Verbesserungen durchgesetzt werden, wie zum Beispiel die volle gesetzliche Anrechnung von Karenzzeiten, gesetzlichen Anspruch auf Papamonat oder Verbesserungen bei der Pflegefreistellung.
FSG kämpft für Fortschritt und lehnt Rückschritt ab
Die FSG kämpft für Fortschritt und lehnt eine rückwärtsgerichtete Frauenpolitik ab. Echte Gleichstellung muss Frauen ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben ermöglichen. Frauen haben ein Recht auf echte Wahlfreiheit im Berufs- und Privatleben. Gleichstellung ist aber nicht nur eine Frage des Geschlechts. Ziel der FSG ist es, dass überall dort, wo in der Arbeitswelt sachlich unbegründete Unterschiede bestehen, diese beseitigt werden.
Der Internationale Mädchentag ist ein von den Vereinten Nationen initiierter Aktionstag. Er soll in jedem Jahr am 11. Oktober einen Anlass geben, um auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hinzuweisen.