Höhere Mindestpensionen: Regierung vergisst auf Frauen

FSG-Frauenvorsitzende Ilse Fetik

Ilse Fetik fordert Investitionen in Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Der Gender Pay Gap hört im Alter nicht auf, sondern setzt sich als Pension Pay Gap fort. Frauen erhalten im Durchschnitt 44% weniger Pension – Grund dafür sind der Einkommensunterschied im Erwerbsleben, aber auch Unterbrechungen des Erwerbslebens wie Kindererziehungszeiten oder auch für die Pflege von Angehörigen. „Der Vorschlag der Bundesregierung ab 2020 die Ausgleichszulage bei 40 Arbeitsjahren auf 1.200 Euro anzuheben wird Frauen aufgrund dieser Unterbrechungen nicht zu Gute kommen. Für Frauen ist es aufgrund der Doppelbelastung schwieriger, die erforderliche Zeit zu erreichen“, erklärt Ilse Fetik, Frauenvorsitzende der FSG (Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen) im ÖGB.

Das letzte Woche präsentierte SPÖ-Modell sieht nicht nur eine frühere Erhöhung ab dem 1.1.2019 vor, sondern auch die Anrechnung aller Versicherungsjahre und nicht nur der Arbeitsjahre. So werden zum Beispiel auch Kindererziehungszeiten berücksichtigt: Frauen profitieren vom Modell der Ausgleichzulage Plus.

FSG-Frauenvorsitzende Ilse Fetik unterschützt den Vorstoß der SPÖ: „Die Kluft zwischen Männer- und Frauenpensionen in Österreich muss endlich geschlossen werden. Die Erhöhung der Ausgleichszulage bei 40 Versicherungsjahren wäre ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung. Der Vorschlag der Bundesregierung ignoriert die Interessen von Frauen und stellt sie ins Abseits!“

Anlässlich der Debatte um das Budget fordert Fetik auch Investitionen in die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bisher wurde den Bundesländern jährlich um die 50 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt, für das Jahr 2019 sind 1000 Euro budgetiert. „Die Ungleichheit zwischen Geschlechtern wird mit diesen Maßnahmen einzementiert und ist keine wirksame Hilfe gegen Altersarmut von Frauen“, so Fetik.